Behandlung / Therapie

Grundsatz der psychologischen Behandlung und Therapie

Die Basis für eine hilfreiche und gelingende psychologische Behandlung ist eine verlässliche und vertrauensvolle therapeutische Beziehung, die Sie einerseits stützt aber andererseits auch Ihre Autonomie wahrt.

Am Beginn der Behandlung werde ich Sie dabei unterstützen, Ihre persönlichen Ziele und Veränderungswünsche zu definieren sowie mögliche Hindernisse zu eruieren und zu verstehen, die der Zielerreichung in der Vergangenheit abträglich waren.

Basierend auf dieser Analyse und Bewusstmachung wird ein individueller, adäquater und evidenzbasierter Therapieplan erstellt. Dieser Plan umfasst neue Lösungswege, die Sie unter Berücksichtigung Ihrer Ressourcen und Potenziale schrittweise umsetzten, um nachhaltige Therapieerfolge zu erreichen.   

1. Klinisch- und gesundheitspsychologische Behandlung

Ich verfüge über fundierte Praxiserfahrungen auf dem Gebiet der folgenden (auszugsweise genannten) psychologischen Behandlungsansätze:

  • Unterstützende (supportive) Gesprächstherapie – Die klassischen Anwendungsbereiche für die Gesprächstherapie umfassen insbesondere Ängste, Depressionen, Burnout und psychosomatische Erkrankungen. Die personenzentrierte Gesprächstherapie basiert auf den zwei Eckpfeilern Empathie und Wertschätzung. Empathie: Der Therapeut versucht, sich in die Realität und Sichtweise seiner KlientInnen/PatientInnen hineinzuversetzen und diese nachzuvollziehen; dabei berücksichtigt er nicht nur die verbalen Äußerungen und Inhalte sondern auch die Intonation, Mimik und Gestik. Wertschätzung: Der Klient/die Klientin soll sich vom Therapeuten uneingeschränkt akzeptiert fühlen und spüren, dass die Wertschätzung des Therapeuten nicht von einem bestimmten gewünschten Verhalten abhängt. Durch eine vertrauensvolle aber autonomieerhaltende Therapeut-Patient(in)-Beziehung wird der Blick von belastenden Problemen zu geeigneten Lösungsansätzen und vorhanden Ressourcen und Stärken (wieder) geöffnet.
  • Behandlung nach den Grundsätzen der achtsamkeitsbasierten kognitiven Verhaltens-therapie (KVT), die insbesondere bei der Behandlung von Depressionen und Ängsten wirksam ist. Die KVT umfasst effiziente und entlastende Methoden, die auf die Veränderung von Denk- und Wahrnehmungsprozessen abzielen, um unsere Gefühle und unser Verhalten positiv zu beeinflussen:
    • Kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler Gedanken – „Nicht die Dinge an sich beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge!“ (Epiktet, 50 – 138 n. Chr.).
    • Entkatastrophisieren – Die subjektive Bewertung einer Situation wird infrage gestellt: „Wäre es wirklich eine Katastrophe, wenn die befürchtete Situation eintreffen würde?“.
    • Realitätsprüfung – Befürchtungen werden auf ihren Realitätsgehalt geprüft; dazu werden der Patient/die Patientin angehalten, im Alltag Belege zu sammel, die für bzw. gegen  pessimistisch-dysfunktionale Hypothesen sprechen.
    • Verhaltensänderung – Die Belastung aufrechterhaltene Verhaltensweisen werden identifiziert und Schritt für Schritt durch das Wohlbefinden steigernde Verhaltensweisen und -alternativen ersetzt. So können bspw. die verbreiteten Neigungen zu fruchtlosem Grübeln gestoppt und nachhaltig gemindert werden; sozialem Rückzug kann durch Wiederaufnahme sozialer Aktivitäten begegnet werden.
    • Achtsamkeit – Die Technik kann – neben den nachfolgend skizzierten Entspannungstechniken – die Stressreaktivität wirksam mindern; die zentrale Technik und erlernbare „Haltung“ umfasst einen nicht wertenden Fokus auf den gegenwärtigen Moment. Dadurch erlernen wir erhöhte Gelassenheit und vor allem einen wertschätzenden und achtsamen Umgang mit uns selbst und Anderen!
  • Desensibilisierung, Expositions- und Konfrontationstechniken, die insbesondere bei der Behandlung von Phobien und Zwängen nachhaltige Wirksamkeit mit sich bringen.

    Dies sei am Beispiel der Phobien, die zum großen Teil erlernt sind, verdeutlicht: Jemand blieb über zwei Stunden in einem defekten Fahrstuhl stecken, wodurch er nachvollziehbare Beklemmungen erfuhr und in der Folge Fahrstühle, wenn möglich, vermied. Durch das Vermeidungsverhalten wird die Angst vor den furchtauslösenden Objekten – hier Fahrstühle – noch erhöht. Das Verlernen solch manifestierter Phobie bedarf der therapeutischen Unterstützung. Zunächst in Begleitung des Therapeuten wird sich der Patient dem Fahrstuhlfahren aussetzen und sich dann alleine damit konfrontieren. Entscheidend ist die Exposition und Konfrontation mit dem Liftfahren so lange, bis der Höhepunkt der Angst und ihrer körperlichen Symptome erreicht und überschritten wird. Nur so erfährt und spürt der Klient, dass die Angst wieder nachlässt und er den Teufelskreis der „Angst vor der Angst“ durchbrechen kann. Die Grundsätze sind auf sämtliche Phobien – bspw. Tierphobien, aber auch die Sozialphobie – entsprechend und wirkungsvoll anwendbar.

  • Entspannungs- und Meditationstechniken, die relativ leicht erlernbar sind und dann im Alltag selbständig bei den ersten Anzeichen der Angst und Anspannung zur schnellen Entspannung angewandt werden können. Die längerfristige und regelmäßige Anwendung der Entspannungs- und/oder Meditationstechniken bringt gesundheitsfördernde physiologische und psychologische Effekte mit sich, die insbesondere den Umgang mit Stress und Stressoren erleichtern. Die physiologischen Effekte umfassen eine Aktivierung des Parasympathikus: Verlangsamung und Gleichmäßigkeit der Atmung, Verminderung der Herzschlagfrequenz und des arteriellen Blutdrucks sowie Tonusminderung der Skelettmuskulatur. Als psychische Wirkungen sind Steigerung der Gelassenheit und Stimmung zu nennen. Die von mir vermittelten Techniken umfassen:
    • Autogenes Training
    • Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson
    • Klopfakupressur (Emotional Freedom Technique)
    • Achtsamkeitsbasierte Meditation
  • Beratung bei Familien- und Partnerschaftskonflikten – Wie jede psychologische Therapie stellt auch eine wirksame und gelungene Partnerschaftsberatung und  Paartherapie Hilfe zur Selbsthilfe dar und ihre Inanspruchnahme erfordert den Mut beider Partner. Ein guter Therapeut bzw. eine gute Therapeutin wird zuhören, aufklären und mit Ihnen wichtige Aspekte der Beziehungsdynamik durchleuchten. Die Rückschlüsse ziehen Sie unter Einbeziehung Ihres Partners/Ihrer Partnerin. Problematische Kommunikationsmuster, dysfunktionales, beiderseitig verletzendes Verhalten und emotionales Dichtmachen haben sich häufig in Anfangs tragende und emotional sowie sexuell befriedigende Beziehungen eingeschlichen. Es bedarf einiger Geduld, diese problematischen Muster abzubauen – durch Wiederaufbau gegenseitigen Respekts, Vertrauens und Toleranz für die eigenen Unvollkommenheiten und die des Partners/der Partnerin. Der Perspektivenwechsel stellt eine besonders wirksame therapeutische Intervention dar: Das Einnehmen der Position des Anderen dient der entscheidenden Beziehungsklärung. Dadurch bestehen günstige Chancen, dass positive und den intimen Zusammenhalt (wieder) stärkende Kommunikations- und Interaktionsalternativen erkennbar, spürbar und umsetzbar werden.

 

  • Training der sozialen und emotionalen Kompetenzen – Die Förderungsbereiche der emotional-sozialen Kompetenz umfassen u. a.: Emotionserkennung, Emotionsregulation (insbesondere auch den funktionalen Umgang mit negativen Emotionen wie Wut und Ärger), Empathie im Umgang mit Anderen und prosoziales Verhalten.

2. Kurzzeittherapie

Eine Vielzahl psychischer und psychosozialer Probleme – akuter Belastungssituationen und „lebensgeschichtlicher Belastungen“ – tragen das Risiko, zu Depressionen und gesteigerten Ängsten zu führen. In vielen Fällen lassen sie sich jedoch mit Hilfe der lösungsorientierten Kurzzeittherapie rasch und nachhaltig beseitigen oder zumindest deutlich reduzieren.

Die Kurzzeittherapie adressiert Probleme und potenzielle Auslösesituationen, fokussiert aber auf geeignete Lösungen – und nicht auf eine lange tiefenpsychologische Analyse und Behandlung möglicher Ursachen. Dabei wird in der Kurzzeittherapie von der Prämisse ausgegangen, dass Klienten und Klientinnen die Ressourcen zur Problemlösung besitzen – nur bedarf es einer speziellen Gesprächstechnik des Behandlers/der Behandlerin, diese zur vollen Entfaltung zu bringen.

Solche effizienten und autonomiesteigernden lösungsorientierten Interventionen werden im Regelfall in einem zeitlichen Rahmen von 10 bis 12 Sitzungen durchgeführt; bei Bedarf besteht Verlängerungsmöglichkeit. Dabei werden die Abstände zwischen den Sitzungen mit fortschreitender Behandlung sukzessiv ein wenig verlängert – dies reflektiert die zunehmende Problemlösungskompetenz der Klienten und Klientinnen.

Die Kurzzeittherapie ist insbesondere zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen und Angststörungen geeignet.

3. Selbst-Kontrolle bei drohender Abhängigkeit

Die Selbst-Kontrolle bei Substanzmissbrauch basiert auf dem in den 1980er Jahren von Professor Dr. Joachim Körkel entwickelten Konzept „Kontrolle im selbstinduzierten Substanzkonsum [KISS]“, erweitert und modifiziert dieses jedoch insbesondere durch Implementierung von Elementen und Tools der Kurzzeittherapie.

Mit Blick auf Alkoholmissbrauch und (drohende) Alkoholabhängigkeit werden Klienten und Klientinnen insbesondere zur Führung eines Trinktagebuches, zur Reflektion über und Bilanzierung der positiven und negativen Wirkungen von Alkohol sowie insbesondere zur Identifikation potenzieller Risiko- und Auslösersituationen angehalten.

Kontrolliertes Trinken/Sucht-Selbst-Kontrolle ist eine für Viele wirksame Strategie, der schleichenden Abhängigkeit durch übermäßigen Alkoholkonsum frühzeitig präventiv entgegenzuwirken. Anders als die Abstinenz-Ansätze basiert das Verfahren auf Aufklärung und eigenbestimmte Selbstverantwortung von Klienten und Klientinnen, die realisieren, dass ihnen ihr Alkoholkonsum entgleitet.

Die Methode der Sucht-Selbst-Kontrolle bei Alkoholmissbrauch umfasst u. a. die folgenden Schritte innerhalb einer Kurzzeittherapie (im Ausmaß von 8-10 Stunden):

  1. Anfängliche Motivationsanalyse – mit den selbstbestimmten Optionen, das Trinkverhalten nicht zu ändern, kontrolliert und „genussvoll“ in einem gesundheitsverträglichem Rahmen zu trinken oder abstinent zu werden.
  2. Führen eines Trinktagebuches (mit Identifikation der sozialen Situation, der Befindlichkeit und Reflektion über potenzielle Risikosituationen für übermäßigen Alkoholkonsum).
  3. Bilanzierung der als positiv und negativ bewerteten und empfundenen Effekte des bisherigen Maßes an Alkoholkonsum.
  4. Psychoedukation: Vermittlung/Aneignung grundlegender Informationen über die physiologischen, psychologischen und sozialen Aspekte sowie die psychosozialen und persönlichkeitsbezogenen Vulnerabilitäten für einen übermäßigen Alkoholkonsums.
  5. Identifikation von und Umgang mit Risikosituationen für übermäßigen, unkontrollierten Alkoholkonsum.
  6. Festlegung von Zielen des Klienten bzw. der Klientin und Erarbeitung von Strategien zur Zielerreichung.
  7. Freizeitgestaltung und außerberufliche Aktivitäten sowie adaptiver Umgang mit Belastungen, Stress und Frustrationen.
  8. Stabilisierung und Weiterführung der erreichten Veränderungen (Rückfallprophylaxe).

Die Selbst-Kontrolle umfasst die Therapie von stoffgebundenen Süchten (insbesondere Alkohol und Benzodiazepine; letztere nur in Kooperation mit Ärzten) sowie von nicht-stoffgebundenen Süchten (z.B. Kauf-, Spiel und Internetsucht).

Die Sucht-Selbst-Kontrolle ist lediglich bei schädlichem Alkoholkonsum (Alkoholmissbrauch) – nicht jedoch bei bereits manifestierter Alkoholabhängigkeit indiziert! Letztere Bedarf einer Entzugs- und Entwöhnungsbehandlung in Kliniken oder Fachambulanzen!

Nennenswerte Vorteile der ambulant durchgeführte Selbst-Kontrolle bestehen darin, dass

  • Klienten und Klientinnen in ihrem gewohnten beruflichen und sozialem Umfeld und in ihrem Tagesablauf verbleiben,
  • Betroffene nicht unter den Druck der zweifelhaften Annahme geraten, dass ein weiterer Tropfen Alkohol sofortigen Rückfall in den Alkoholmissbrauch oder gar die Alkoholabhängigkeit bedeutet, was häufig zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führt.

Motivationsbereitschaft ist Voraussetzung und wird in den ersten zwei Sitzungen gemeinsam exploriert!

Da Depressionen und Angsterkrankungen zu den häufigsten psychischen Belastungen oder Erkrankungen gehören, werden diese einschließlich der wichtigsten Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten in separaten Untermenüs etwas eingehender erläutert:

Behandlung von Depressionen

Behandlung von Angststörungen

Eine weitere Darstellung ist den „Persönlichkeitsstörungen“ gewidmet.