Die derzeitige COVID-19-Pandemie stellt für viele von uns eine besondere Herausforderung dar und impliziert einige Unsicherheiten im psychischen, sozialen und auch ökonomischen Kontext. Allein die zurzeit sicherlich gebotene „Soziale Distanzierung“ fordert erhebliche Disziplin und Verzicht auf wichtige gewohnte soziale Aktivitäten. Bei einigen Menschen mag die derzeitige Situation Ängste und depressive Phasen triggern.
Wichtig scheint mir, die Balance zwischen angemessenem Selbstschutz und verantwortungsvollem Schutz anderer Mitmenschen auf der einen Seite und unverhältnismäßiger Abschottung, über-protektiver Vorschicht und Angst auf der anderen Seite zu finden. Jeder Todesfall ist tragisch aber übersehen wir neben Mortalitätsraten auch nicht die Zahl der Genesenen und die epidemiologische Schätzung, dass eine SARS-CoV-2 Infektion in ca. 85 % mit milden Symptomen und vollständiger Remission verlaufen dürfte.
Letztlich bietet die „Coronavirus Krise“ aber auch Chancen zu innerer Einkehr, konstruktiver Selbst-Reflexion und dem Bewusstsein, Vieles als Selbstverständlichkeit gesehen und vielleicht nicht hinreichend geschätzt zu haben. Auch werden uns vielleicht Grenzen des ökonomischen Wachstums, eigene Verletzlichkeiten und mitunter überhöhte Ansprüche bewusst. Dieses Bewusstsein mag zu geänderten Blickwinkeln und Neuorientierung beitragen wie etwa Stolz, der Krise zu trotzen, Kreativität, um mit Anderen in Kontakt zu treten und zu bleiben, höhere Verbundenheit zu unseren Partnern, Angehörigen und Freunden sowie Klärung, wer uns und wem wir wichtig sind.
In den letzten Wochen hatte ich wegen der COVID-19-Pandemie psychologische Unterstützung und Beratung per Telefon bzw. Online (mittels ZOOM) angeboten.
Seit Anfang Mai 2020 halte ich wieder die wesentlich vorteilhaftere persönliche Betreuung für gegeben – selbstverständlich unter Beachtung der hygienischen und gesundheitlich sinnvollen Schutzmaßnahmen.
Mit besten Wünschen und bleiben wir gesund.
Nils Beer
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